Sicherheit

Deponie HAMBERG

Deponietechnik und –betrieb haben in den mitteleuropäischen Staaten heute den höchsten Standard erreicht. Die Ablagerung von Abfällen in modernen deutschen Deponien gewährleistet eine wesentliche Umweltentlastung.

Heute werden auf den Deponien ausschließlich mineralische Abfälle eingebaut. Doch das war nicht immer so: Bis 2005 wurden auch Hausmüll, Sperrmüll, Gewerbeabfälle und Klärschlämme abgelagert. Um diese alten Lasten der Abfall-Deponierung kümmern wir uns ebenso wie um die sichere Annahme von Bodenaushub und Bauschutt.

Moderne Deponietechnik hat Lösungen geschaffen, die auf der Deponie HAMBERG sicher und zuverlässig umgesetzt werden.

Boden und Oberfläche abdichten

Die wichtigste Barriere gegen den Austritt von Schadstoffen in die Umwelt ist der natürliche geologische Untergrund. Dieser besteht auf der Deponie HAMBERG aus einer 6 bis 20 Meter mächtigen Tonmergelschicht, die flächig unter dem Ablagerungsbereich vorhanden ist. Technische Abdichtungen sind daher nur als zusätzliche Maßnahmen anzusehen. Sie bestehen aus mehreren Dichtungs-Schichten auf denen der Abfall abgelagert wird. Ist die Deponie verfüllt, wird sie nach oben abgedichtet. Die Oberflächenabdichtung verhindert, dass Regenwasser in die Ablagerungen eindringt oder belastete Stoffe austreten können. Sie ist der Grundstein für eine spätere Nachnutzung.

Auf der Deponie HAMBERG wird voraussichtlich ab 2020 mit dem ersten Bauabschnitt der Oberflächenabdichtung begonnen. Anschließend werden darauf standortgerechte Bäume und Büsche gepflanzt. So kann sich das Deponiegelände wieder in die Landschaft des Naturparks Stromberg-Heuchelberg einfügen.

Sickerwasser reinigen

Wenn es regnet, fließt Wasser in den Deponiekörper und sickert durch den eingebauten Abfall. Es entsteht sogenanntes „Sickerwasser“. Entwässerungsleitungen fangen das Sickerwasser auf und führen es dem Speicherbecken der Sickerwasser-Reinigungsanlage zu. Diese Anlage wurde im Jahre 2004 in Betrieb genommen.

In der Reinigungsanlage wird das Sickerwasser in einem physikalischen Prozess vorbehandelt. Erst danach wird es in die  Kläranlage Heidelsheim des Abwasserverbandes „Weißach- und Saalbachtal“ eingeleitet.

Bei dem Reinigungsprozess fällt ein Konzentrat an. Tankwagen holen das Konzentrat ab und bringen es in spezielle Abwasser-Behandlungsanlagen.

Deponiegas verwerten

Ein Gasmotor erzeugt seit Oktober 2015 aus dem Deponiegas Strom mit dem der gesamte Deponiebetrieb versorgt wird. Die darüber hinaus erzeugte Strommenge wird ins Netz der EnBW eingespeist.

Wie entsteht Deponiegas?

Die organischen Abfälle, die bis 1996 abgelagert wurden, setzen im Inneren der Deponie einen Gärungsprozess frei. Hierdurch entsteht Deponiegas, das Methan enthält. Methan ist ein Gas, das neben Kohlendioxid den Treibhauseffekt verstärkt und so zur globalen Erwärmung beiträgt. Daher ist es notwendig, frühzeitig einen Weg zu finden, das Methan zu reduzieren.

Modernste Technologie macht es möglich

Das Methangas wird sicher aufgefangen und sinnvoll genutzt. Seit 2015 wandelt ein moderner Gasmotor das  Methangas in Strom um. Selbst kleinste Gasmengen und eine geringe Methankonzentration können mit diesem Gasmotor immer noch den kompletten Deponiebetrieb mit Strom zu versorgen.

Zur Zeit werden 35 m³ Methan pro Stunde in der Anlage behandelt und zu Strom umgewandelt. Die erzeugte maximale Generatorwirkleistung beträgt dabei 27 kW.

Mit neuen Gasbrunnen- das Klima schonen

Im Sommer 2020 wurden acht zusätzliche Gasbrunnen gebohrt. Diese saugen mehr Deponiegas aus dem Inneren der Ablagerungsfläche ab und somit auch mehr schädliches Methangas.

Die Vorteile der Gasbrunnen liegen auf der Hand:

  • Es gelangt weniger Methan in die Umgebung.
  • Dadurch wird das Klima geschont.
  • Die gesteigerte Methankonzentration erhöht die Leistung der Verbrennung um 10 kw, das entspricht einer ungefähren Leistung von 14 Pferden.

Die maximale Generatorenwirkleistung beträgt nun 37 kw.

Regelmäßige Kontrollen

Die Mitarbeiter und auch die Aufsichtsbehörde kontrollieren die Deponie in regelmäßigen Abständen um auf Nummer sicher zu gehen.

Es werden …

  • regelmäßige Proben des Grund- und Sickerwassers genommen,
  • das Entwässerungssystem mit Kameras befahren,
  • die Entgasungsanlage überprüft,
  • die Standsicherheit des Hamberghangs dauerhaft überprüft,
  • die Abfälle, die auf unseren Deponien abgelagert werden streng kontrolliert,
  • die Arbeitssicherheit und die Betriebssicherheit geprüft,
  • Deponie-Jahresberichte verfasst, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden,
  • Kontrollen vom Regierungspräsidium, auch unangemeldet, durchgeführt.